In Sachsen-Anhalt konnte sich die Wasserhyazinthe (Eichhornia crassipes) bisher nicht etablieren. Am 13.9.2016 wurde sie in der Ehleumflut südwestlich von Biederitz gefunden. Mehrere kleine Flecken entlang des Ufers wurden auf eine Gesamtfläche von ca. 30 m² geschätzt. Die Pflanzen blühten nicht und haben sich vermutlich vegetativ vermehrt. Am 29.09.2016 wurden weiter nördlich in der Ehleumflut mehrere kleine Flächen und Einzelpflanzen gefunden. Eine vollständige Kartierung liegt nicht vor. Die Wasserhyazinthe hat ihr Temperaturoptimum bei 25-30 °C, bei Temperaturen unter 10 °C hört sie auf zu wachsen. Sie kann kurze Frostperioden tolerieren. Wenn sie den kommenden Winter übersteht, besteht die Gefahr, dass sie im Laufe des Sommers große Teile des Gewässers besiedelt bzw. sich bei Hochwässern weiter ausbreitet. Bei großen Beständen kann es im Herbst bei der Zersetzung der Pflanzenmasse zu Sauerstoffzehrung kommen. Die Wasserhyazinthe steht auf der Unionsliste zu der neuen EU-Verordnung (Nr. 1143/2014) über invasive gebietsfremde Arten. Diese Verordnung verlangt eine sofortige Beseitigung von neu auftretenden Beständen. Die zuständigen Behörden in Sachsen-Anhalt haben 2016 die Entscheidung getroffen, abzuwarten, ob die Wasserhyazinthe in der Ehle den Winter 2016/17 überlebt. Bei Kontrolle der Fundstellen im Juni 2017 wurden keine Pflanzen gefunden.