Seit 2010 arbeitet der Landschaftspflegeverband „Grüne Umwelt“ an einer Kontrolle der Bestände des Riesen-Bärenklaus im Sülzetal. Die Vorkommen konnten bis auf wenige Einzelpflanzen reduziert werden.

Entwicklung der Riesen-Bärenklau-Vorkommen im Sülzetal von 2010 bis 2020
Übersicht über die durchgeführten Maßnahmen und ihren zeitlichen Aufwand
Karte der Bereiche, in denen der LPV eine Kontrolle der Neophytenvorkommen durchführt. Teil 1
Karte der Bereiche, in denen der LPV eine Kontrolle der Neophytenvorkommen durchführt. Teil 2
Riesen-Bärenklau-Bestand am Parkgraben in Osterweddingen 2010
Riesen-Bärenklau-Bestand auf Wiese in Osterweddingen 2012

Die Riesen-Bärenklau Vorkommen erstreckten sich südlich der Ortschaft Osterweddingen (beginnend im Siedlungsbereich) entlang des in die Sülze entwässernden Parkgrabens, sowie entlang der Sülze von Langenweddingen in Richtung der Ortschaft Dodendorf. In Osterweddingen war der Riesen-Bärenklau 2010 bereits sehr häufig. Im FFH-Gebiet „Sülzetal bei Sülldorf“ traten nur sporadische Vorkommen auf.

2010 erfolgten erste Maßnahmen im Rahmen eines zweimonatigen Projektes. Prioritär wurden zunächst alle fruchtenden Pflanzen entfernt. Des Weiteren wurde mit der Entfernung von Stauden im Uferbereich der Fließgewässer durch Abstechen begonnen. Das anfallende Pflanzenmaterial wurde in Müllsäcken verpackt und dem Bauhof der Gemeinde Sülzetal zur separaten Verrottung übergeben.

Das Abstechen wurde, sofern die Geländebedingungen es zuließen, in einer Tiefe von 10 cm durchgeführt. Aufgrund der Siedlungsnähe war das Abstechen teilweise erschwert oder nicht durchführbar, zum Beispiel auf Bauschutt oder zwischen Rasengittersteinen. In diesen Fällen wurde eine Schwächung der Staude durch die Entfernung aller erreichbaren Pflanzenteile vorgenommen.

Von 2011-2014 wurde ein weiteres gefördertes Projekt durchgeführt. Auf mehreren Standorten wurde der Riesen-Bärenklau mehrfach jährlich durch Abstechen entfernt. Auf zwei Flächen, einer Wiese und einer Brache, erfolgte unter Einhaltung der rechtlichen Vorgaben ein Herbizideinsatz. 2012 wurde getestet, ob Abflämmen zu einer Reduzierung des Riesen-Bärenklaus führt. Dies war nicht erfolgreich. 2014 wurde am nördlichen Sülzeufer eine Beweidung durch Rinder ermöglicht, dafür lag eine Ausnahmegenehmigung von der Gewässerordnung des Bördekreises vor.

Beide Projekte wurden durch das Landesverwaltungsamt im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum des Landes Sachsen-Anhalt (EPLR) aus dem Schwerpunkt 3: Erhaltung und Verbesserung des ländlichen Erbes; Maßnahmen für das Schutzgebietssystem Natura 2000 sowie für sonstige Gebiete mit hohem Naturwert” gefördert. Im Rahmen dieses Programms beteiligte sich der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) mit bis zu 75 v. H. an den zuwendungsfähigen Ausgaben.

 

Die Bestände konnten bis 2015 bereits stark reduziert werden. Seit 2015 führt der Landschaftspflegeverband die Maßnahmen gegen den Riesen-Bärenklau mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde Sülzetal und der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Börde fort. Jährlich erfolgen Kontrollen der Standorte Anfang Mai und im Juni, bei der ggf. auftretende Jungpflanzen entfernt werden. Seit 2018 erfolgt die Kontrolle und Bekämpfung sowie die Entwicklung der betroffenen Flächen im Rahmen von Kompensationsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit der Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt.

 

LPV GRÜNE UMWELT (2015): Abschlussbericht Projekt: Landschaftspflege- und Entwicklungsmaßnahmen im NATURA 2000-Gebiet “Sülzetal bei Sülldorf”- Folgeprojekt 2011-2014. 33 S.

LPV “GRÜNE UMWELT” (2010): Abschlussbericht Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen im NATURA 2000 Gebiet ‘Salzstellen bei Sülldorf’. Teilprojekt: Biotoppflegemaßnahmen im NATURA 2000 Gebiet ‘Salzstellen bei Sülldorf’. 28 S.

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